Monatsmotto November {Übergänge}

Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Monat ein spezielles Monatsmotto haben werde. Ich hatte verschiedene Gedanken und Ideen, mich für ein Thema entschieden, dann doch entschlossen, es diesen Monat nicht umzusetzen und heute morgen gedacht, dass ich es doch mache.

{Übergänge}, Veränderungen, Veränderungsprozesse, Umbruchsituationen, „Transition“. Ein Thema, das mich schön länger beschäftigt und begleitet.

Es gibt verschiedene Arten von Übergängen. Übergänge in den Jahreszeiten, so empfinde ich beispielsweise seit langem den November. Dieses Thema war letzte Woche Inhalt meines ersten postings im November. An diesem und auch den folgenden Tagen war von Übergang nichts zu sehen und zu spüren, das Wetter war warm und wunderbar sonnig, das Oktoberwetter wollte einfach noch nicht gehen. Trotzdem wird das Novemberwetter kommen, es wird feuchter, kälter und an manchen Tagen ungemütlicher werden. Und irgendwann wird der Winter da sein. Übergänge, die langsam aber sicher kommen, auf die man sich einstellen kann, aber auf die man keinen Einfluss hat.

Es gibt Übergänge im Leben.  Auch hier gibt es Übergänge, die sich langsam anbahnen, die nicht plötzlich auftreten, sondern sich langsam und teilweise unmerklich vollziehen. Man geht von einer Lebensphase in die andere. Man kann sie ignorieren oder man kann sich auf sie einstellen. Manche dieser Übergangsphasen werden durch Alter oder Gesundheit ausgelöst, normale Veränderungsprozesse. Trotzdem muss ich mich ihnen stellen, mich damit auseinandersetzen.

Es gibt familiäre Veränderungsprozesse. Die Familie wird gegründet und wächst (geplant und manchmal auch überraschend). Vielleicht wächst sie auch nicht, obwohl man sich das so sehr gewünscht hat. Die Kinder wechseln von einer Lebensphase in die andere oder der Ehepartner oder man selbst, oder alle gehen gleichzeitig durch neue Lebensphasen. Kinder verlassen das Haus. Man kehrt zurück in den Beruf oder möchte und es gestaltet sich anders als erwartet. Der Alterungsprozess von Familienangehörigen. Die Gesundheit von Familienangehörige oder einem selbst. Ehen und Familien verändern sich, wachsen neu und anders zusammen oder man geht plötzlich getrennte Wege. Beziehungen verändern sich.

Es gibt Veränderungsprozesse, die einem von außen vorgegeben werden und auch solche, die man selbst initiiert. Der Arbeitsplatz verändert sich und manche verlieren ihn. Man nimmt eine neue berufliche Herausforderung an, man zieht um und muss  sich in einer neuen, unbekannten Umgebung neu einrichten. Manchmal zieht eine Veränderung eine andere nach sich und man durchlebt zwei oder mehrere Veränderungsprozesse gleichzeitig.

Es gibt Veränderungsprozesse, die durch einen Unfall, ein Unglück oder eine plötzliche unerwartete Diagnose über einen hereinbrechen. Die nicht vorhersehbar waren, wo einem von einer Minute auf die andere, der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Unerwartet und unvorbereitet ist man mit Zerbruch, Krankeit, Tod, … konfrontiert.

Im Monatsmotto möchte ich diese verschiedenen Arten von Veränderungen  nicht vergleichen oder bewerten. Es gibt Veränderungsprozesse, die eine „leichtere“ Form haben und andere die das Leben radikal auf den Kopf stellen. Es gibt Veränderungsprozesse, die in einem kurzen Zeitraum stattfinden und solche, die sich über Jahre hinziehen. Ich werde wahrscheinlich auch auf keinen dieser Veränderungsprozess detailliert eingehen.  Grundsätzlich haben Veränderungsprozesse gemeinsam, dass sie das Leben verändern. Ob man will oder nicht. Ob man Einfluss auf die Situation hatte oder nicht. Es ist nicht mehr so wie es war. Aber man ist auch noch nicht in der neuen Lebenssituation angekommen. Vielleicht will man das auch gar, man möchte sein altes Leben behalten oder es zurück bekommen. Man befindet sie in einer Übergangssituation, in einem Zwischenland. Man muss von sich von seinem bisherigen Leben verabschieden oder auch von Lebensträumen, dem Kind, der beruflichen Karriere, … Man muss trauern, darf trauern, sich erlauben zu trauern, Trauerprozesse durchleben.

Persönlich befinde ich  mich schon länger in verschiedenen Umbruchsituationen. Nichts radikales, kein Unfall, kein Tod.
Teilweise von mir initiiert, teilweise habe ich keinen Einfluss darauf. Berufliche und familiäre Veränderungsprozesse, Freundschaften und Beziehungen die sich verändern. Länger andauernd. Ich habe Texte verfasst und Bilder gemalt, für mich selbst. Veränderungsprozesse sind nicht leicht, sie fordern heraus, aber sie geben auch Ausblick, Hoffnung, können Mut machen. Auf manche auslösenden Faktoren mag ich keinen Einfluss haben, aber wie ich damit umgehe kann ich selbst entscheiden.

Ich weiß noch nicht wie ich dieses Monatsmotto gestalten will. Vielleicht werde ich nur ein paar Gedanken-Schnipsel posten. Das posting von gestern gehört für mich z.B. mit dazu. Gedanken, Gedichte, Gebete. Und ich möchte einladen, sich über das Thema Gedanken zu machen, vielleicht auch selbst Gedanken-Schnipsel im Kommentarfeld dazulassen. Herzliche Einladung.

Diese Bild habe ich vor einiger Zeit zum Thema gemalt: Zwischen-Raum. Zwischen-Zeit.
Ein Gedicht habe ich auch dazu geschrieben.

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Das war mein heutiger Beitrag zum Monatsmotto, zu dem Sonja von Wert-voll einlädt.

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Von Angelika

0 Kommentare

  1. Ich freue mich sehr, dass du dabei bist! Dein monatsmotto klingt wirklich sehr spannend! Ja, du hast die unterschiedlichen Übergänge gut beschrieben und ich bin gespannt, was du noch schreibst!
    Liebe Grüße, Sonja

  2. Ich bin auch gespannt, was ich noch schreibe. das Thema ist eigentlich viel zu tief für ein paar postings. Aber es beschäftigt mich sehr und hat viel mit meinem eigenen Leben und dem Leben vieler Frauen (und Männer ) zu tun. Die Frauen sind mir da aber vertrauter und mit denen habe ich ja zu tun. Im Ehrenamt, im Coaching und sicherlich auch zukünftig.
    Viele Grüße, Angelika

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