Am Samstag war ich den halben Tag unterwegs und bin gelaufen, gelaufen, gelaufen. Schon häufiger habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir das Laufen hilft, Stress hinter mir zu lassen. Ich habe dabei das Gefühl, dass ich alles was war, „aus mir herauslaufen“ muss. Dabei hatte ich diese Tour gar nicht geplant, sondern sie ist sozusagen im Laufen entstanden.
In der Firma war Freitag für mich der letzte Arbeitstag. Samstag morgen bin ich dann schon sehr früh los um die freien Tage mit einem Frühstück beim Bäcker zu beginnen. Um diese Uhrzeit war es dort noch relativ leer und ich saß dort ruhig und gemütlich in einer Ecke und habe die Umgebung beobachtet.
Danach wollte ich eigentlich einen Gang in die Weinberge machen, habe dann aber gemerkt, dass ich einen neuen Weg brauche und bin losgelaufen. In den nächsten Stadtteil und dort durch unbekannte Strassen und immer weiter und immer weiter. Irgendwann bin ich in die Stadtbahn gestiegen und ans andere Ende der Stadt gefahren. In diesem Stadtteil war ich noch nie und ich bin einfach weitergelaufen. Durch Strassen, zwischen vielen Hochhäusern hindurch, an kleinen, beinahe verlassenen Einkaufspassagen vorbei. Hört sich vielleicht städtisch an, kam mir aber gar nicht so vor. Zwischen den Hochhäusern war mehr Grünfläche als ich es von Neubaugebieten mit Einfamilienhäusern kenne. Direkt hinter den Häusern hatte man einen sehr schönen Blick auf einen See und man konnte auch durch die Weinberge spazieren. Der Weinwanderweg am Stadtrand entlang hat mich daran erinnert, wie viele schöne Wege es hier gibt und wie man auch in der Stadt Laufen und Wandern kann, ohne sich ständig im Gedränge zu bewegen.
Schön war, gar nicht bewusst etwas zu denken, sondern die Gedanken einfach fliessen zu lassen. Interessant fand ich auch, was mir so ins Auge gefallen ist. Der untenstehende Spruch, den ich vor einer katholischen Kirche fand, hat mich sehr angesprochen. Eine interessante Übersetzung. Gott mit dem Herzen zu lieben und mit der Seele, ja, so habe ich diesen Vers schon oft gelesen. Aber Gott mit den Gedanken zu lieben, das war mir neu.
Die Bilder unten stehen für das, was mir am meisten aufgefallen ist. Orte und Räume wo Raum ist – für mich und für den anderen – so wie er ist, mit allem was sein Leben und seinen Alltag ausmacht. Gott lieben, den Mitmenschen lieben, Dinge tun, die mir Spass machen und mich erfrischen. Mich an der Natur erfreuen. Die Bildreihenfolge: Bibelvers, Frau von hinten im Garten, Caritas kam mir erst etwas selsam vor. Kann ich das posten, diese Kombination und vor allem wie WordPress das Bild oben platziert? Doch. Ja, genau so stimmt es. Genau das ist es, was ich 2015 noch viel bewuster kombinieren will: Gottes Wort – tun was mir gut tut – dem anderen dienen und Gutes tun.
Ich stehe an einer Wegkreuzung meines Lebens und muss mich aufmachen und auf neuen Wegen gehen.
Wege von denen ich noch nicht weiß wohin sie führen.