{Weihnachten} im Erzgebirge

Letzte Woche hat uns elsie vom Blog Tag für Tag ganz spontan von einer Weihnachtstradition aus ihrer Jugendzeit erzählt.
Heute ist sie wieder zu Gast, aber diesmal erzählt sie uns von der Weihnachtstradition eines ganzen Dorfes. Ich finde es sehr interessant, was es alles für Weihnachtstraditionen es gibt, aber lest selbst.


Bereits vor 33 Jahren erkor ich mir das Erzgebirge zur Heimat. Das bedeutet, dass ich in einem ganz anderen Landstrich meine Kindheit und Jugendzeit verbrachte. Und ja, besonders die weihnachtlichen Traditionen haben schon eine gewisse Rolle bei meinem damaligen Ortwechsel gespielt. Denn das Erzgebirge ist das Weihnachtsland überhaupt. Wer’s nicht glauben mag, befrage gern das Internet. 😉

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Eine Freundin, die ich während meiner Ausbildungszeit kennen gelernt hatte, lud mich ein, das Weihnachtsfest in ihrer Heimat zu erleben. Diese Erfahrung möchte ich nie mehr missen.

Besonders eindrücklich war für mich, dass anscheinend sämtliche Einwohner des Dörfchens in der Nacht zum 25. Dezember auf den Beinen waren. Und auch von außerhalb kamen Menschenmassen, zu Fuß und per Auto. Ziel der „Völkerwanderung“ war das Kirchlein des Ortes. Und auch heute noch hat das Gotteshaus eine enorme Anziehungskraft, jedenfalls am ersten Weihnachtsfeiertag. Denn seit vielen Jahren, früh 5.00Uhr, wird dort das traditionelle Krippenspiel aufgeführt – ein Krippenspiel, das von einem Einwohner des Ortes geschaffen wurde und seit 1955 einfach zum Weihnachtsfest gehört. Es beschreibt nicht nur das Geschehen der Heiligen Nacht in Betlehem, sondern vermischt sich mit der Sehnsucht der Erzgebirger nach dem Licht (der Welt). Und immer mal wieder sprechen die Darsteller ihren Text auch in ihrer ganz eigenen Mundart – erzgebirgisch eben.

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Viele erzgebirgische weihnachtliche Bräuche beziehen sich auf das einstmals sehr schwere Leben der Bergbewohner. Die Mehrheit der Männer war in der Blütezeit des Silber-, Erz- und Zinnabbaus in den Bergwerken tätig. Während der dunklen Jahreszeit sahen die Bergleute oft monatelang kein Tageslicht. So entstanden unter anderem die Schwibbögen, die Lichterengel, die Holzfigur des Bergmanns. Es hat außerdem fast jeder Ort seine eigenen Traditionen. Das betrifft das Schmücken der Fenster, den Aufbau des Weihnachtsberges, die typischen handwerklichen Tätigkeiten. Es gibt besondere Lieder und traditionelles Essen.

Aber immer wieder steht das Licht im Mittelpunkt.

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Hier noch einige Links zu erzgebirgischen Weihnachtsbräuchen:

www.dein-erzgebirge.de

www.erzgebirge.net

www.my-entdecker.de  „Weihnachten im Erzgebirge“

© Text und Fotos: elsie von Tag für Tag.

  1. Sehr eindrücklich! Danke fürs Berichten. LG

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