Meinen Fotoapparat habe ich fast immer dabei, auf dem Weg zur Arbeit, beim Spazierengehen, beim Walken, einfach überall. Die schönsten Impressionen begegnen einem unvermutet und da will ich gerüstet sein.
Einer meiner Lieblingswege führt durch Schrebergärten, Gartengrundstücke und Weinberge. Die einzelnen Grundstücke sind fast alle eingezäunt und mit Tür und Tor verschlossen. Manche dieser Türen wirken wie Bollwerke, andere sind filigran gestaltet, aber alle haben sie einen Zweck. Sie markieren die Grenze des jeweiligen Grundstücks, die verbindlich ist. Gäste und Besucher dürfen mit Einladung gerne hereinkommen, allerdings nicht immer und nicht zu jeder Zeit. Der Besitzer verfügt über das Grundstück und bestimmt darüber wer, wann und wie oft zu Besuch kommen darf.
Diese nachfolgende Verzierung einer der Türen hat mir sehr gut gefallen. Die Türe ist luftig und leicht gestaltet, hat wunderbare schmiedeeisen Verzierungen und man kann jederzeit in den Garten sehen. Trotzdem ist sie meistens verschlossen.
Ich habe keinen Garten und ich habe auch keine schmiedeeiserne Türe, die meistens geschlossen ist. Aber ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass auch ich nicht alle Türen in meinem Leben permanent geöffnet haben kann. Auch in meinem Leben gibt es feste Grenzen, über die ich verfüge und die man ohne Einladung nicht überschreiten darf. Das hat nichts damit zu tun, dass man die Menschen nicht mag und nicht liebt. Im Gegenteil, Grenzen zu setzen ist Liebe. Man geht dabei liebevoll mit sich selbst und mit dem anderen um. Es ist eher so, dass, wer anderen jede Grenzüberschreitung durchgehen lässt, lieblos an sich selbst und am anderen handelt.
Das schöne schmiedeeiserne Tor erinnert mich nicht nur daran Grenzen zu setzen, sondern dies mit Liebe und Herz zu tun.