Es ist Freitag. Und da ich über viele Jahre erlebt habe, dass mein „gefühltes“ Wochenende oft erst Samstags Nachmittags begonnen hat, versuche ich seit einiger Zeit, Freitags bewusst eine Routine des „Herunterfahrens“ einzuführen. Am Arbeitsplatz nicht zu spät zu gehen, Freitags keine Meetings zu planen oder gar schwierige Gespräche zu terminieren. Dabei ist mir immer wichtiger geworden, dafür nicht nur „Zeit“ einzuplanen, sondern die Arbeits- und Alltagswoche bewusst hinter hinter mir zu lassen und den Übergang ins Wochenende zu gestalten. „Schleusenzeit“ zu leben.
Aber das ist gar nicht so einfach. Als ich versucht habe dieses Vorhaben umzusetzen, ist mir zum ersten Mal aufgefallen, was sich Freitags alles in meinen Tag drängen will. Sicherlich gibt es Dinge, die überraschend auftauchen und noch geklärt werden müssen. Aber oft sind es auch Sachen, die bereits die ganze Woche hätten angegangen werden können und die nun sehr gut noch bis Montag warten könnten. Ich habe Mitmenschen erlebt, die mir Freitags Mittags Unerledigtes, Verschobenes, und teilweise Unwichtiges „auf den Tisch“ gelegt haben, bevor sie selbst ins Wochenende gingen. Aber es sind nicht nur die Mitmenschen. Ich kann selbst sehr erfinderisch sein, wenn es darum geht, Freitags Dinge hervorzukramen, die ich entweder bereits hätte erledigen können oder die nun ruhig noch bis Montag warten können.
Deshalb versuche ich nun Freitags nachmittags „herunterzufahren“. Dafür gehe ich gerne in den umliegenden Weinbergen mit meinen Stöcken Walken und dafür nehme ich auf jeden Fall ein bis zwei Stunden Zeit.
Oder ich machen einen ausführlichen Gebetsspaziergang. Oder ich ziehe mich mich einem Buch zurück. Sehr oft muss ich mein Schreib-Buch nehmen in dem ich Gedanken und Gebete notieren, um darin die Woche, einzelne Tage oder Begebenheiten mit Gott durchzusprechen. Ich muss die Dinge aufschreiben und so aus meinem Kopf entlassen und mich damit entlasten. Das gibt mir nicht nur Platz im Kopf, sondern hilft auch, eine neue Perspektive einzunehmen. Aus der Entfernung und bewusst reflektiert, erhalten Dinge, Erlebnisse und Begebenheiten in meinen Leben einen ganz anderen Stellenwert, als wenn ich direkt davorstehe und nur die Masse oder Menge sehe.
Diese „Schleusen-Zeiten“ zum herunterfahren sollen für mich eine feste Routine werden um achtsam zu sein und Achtsamkeit zu leben. Aber ein habe ich dabei festgestellt: das geht nicht schnell, das muss ich einüben, trainieren und immer wieder neu beginnen, wenn es nicht geklappt hat, was öfters mal vorkommt.
Das war mein Freitags „Herunterfahr“-posting und mein heutiger Beitrag zum Monatsmotto „Achtsamkeit“ von Sonja und Birgit.
Freitags ist bei mir immer schon Wochenende, weil ich da keine Schüler habe. Und ich brauche den Tag auch als „Zwischentag“, vor allem, wenn das Wochenende verplant ist.
Letzte Woche habe ich „Frei- und Freutag“ in den Kalender geschrieben und mir dann doch etwas – zwar sehr Schönes, aber auch Anstrengendes – vorgenommen.
Die Konsequenz, Zeit für mich einzuplanen, fehlt mir oft (noch).
Aber wir arbeiten daran.
Danke für deinen Beitrag, liebe Angelika – und: sehr schöne Fotos!
Ein frohes, entspanntes Wochenende wünscht dir
Christiane
Liebe Angelika,
leider kann ich bei dir nicht kommentieren. Ich bekomme immer eine Fehlermeldung. Das geht mir gerade bei einigen Blogs so, sehr ärgerlich!
Deshalb per Mail: ich freue mich sehr, dass du bei unserem Achtsamkeitsmonat dabei bist! Deine Texte und Bilder passen so wunderbar!
…und wir brauchen wohl alle länger als einen Monat (wohl das ganze Leben), um achtsamer zu werden. So kann Achtsamkeit ja immer mal wieder zu Monatsmotto werden, um uns daran zu erinnern.
Liebe Grüße, Sonja
{www.wertvoll-blog.de}
Liebe Christiane, ja, Zwischentage sind so wichtig. Die muss ich mir auch immer ganz bewusst einbauen.
Viele Grüße, Angelika
Liebe Sonja,
vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar. ich freue mich über euer Monatsthema und es Macht Spass, mitzumachen.
Ich habe auch meine Einstellung für die Kommentare nochmals überprüft, kann aber leider nichts finden um die Fehlermeldung beim Kommentieren zu beheben. Nach Einstellugn dürfen alle kommentieren, sogar anonyme Leser. Schade.
Viele Grüße, Angelika
[…] leben Ein Garten voll Achtsamkeit Schleusenzeit Unfreiwilliger “Brücketag” Frühstücksbuffet oder “All you can eat” […]