Vor einiger Zeit las ich das Buch „Gitter vor dem Fenster
und Orchideen im Garten„. Eine interessante und kurzweilige Lektüre über den Alltag einer Schweizer Familie in Papua-Neuguinea. In der Einleitung bin ich über die Formulierung „Der Alltag hat eine Innenseite“ gestolpert, und habe mich gefragt wie diese wohl beschaffen sein könnte, und mir dazu einige Gedanken gemacht.
Bei Jacken und Mänteln kann man bezüglich der Innenseite ja auf ganz unterschiedliche Phänomene stossen:
- Das Innenfutter, bunt, mit wunderschönem Muster, beinahe schöner als die Aussenseite. Das sind die Mäntel die ich gerne kaufen würde, wenn man die Innenseite außen tragen könnte.
- Oder die Innenseite der Lieblingsjacke, die ich schon den xten Winter trägt. Das Futter weist immer wieder Stellen auf, die von Hand genäht, mit mehr oder weniger großzügigen Stichen, vor dem Auseinanderfallen bewahrt werden.
- Oder gar wie das Futter mancher Manteltaschen, die Naht weist kleine undichte Stellen auf und jeden Tag rutscht der Schlüssel hindurch, nach dem ich dann tief graben muss, aber niemand näht die Naht wieder zu.
- Oder die Winterjacke, die ich kürzlich im Laden anprobiert habe; hatte eine superweiche Kuschelinnenseite, so schön, warm und weich, dass ich sie gar nicht mehr ausziehen wollte.
Und wie ich das so schreibe denke ich, dass der Alltag wahrscheinlich ganz viele verschiedene, unterschiedliche Innenseiten hat. Mal kuschlig, flauschig warm, mal kontrastreich und bunt, mal geflickt und ausgebessert, mal ungeflickt und löchrig …….
Und ich denke, wie schön, dass ich in Gottes Gegenwart
und unter seinem Schutz wohnen und leben darf,
er an allen Innenseitentagen bei mir ist,
auch an den löchrigen.
© Angelika Lindner 2014
Innenseite des Alltags klingt wirklich interesant. Schöne Gedanken dazu…
Liebe Grüße
Christiane
🙂