Vor vielen Jahren habe ich eine neue Wohnung in einer bestimmten Gegend gesucht und mit meiner Freundin habe ich damals viele Wohnungen besichtigt. Da hat viel Zeit und Mühe gekostet. Da es wenig passende Objekte gab, habe ich immer wieder Wohnungen angeschaut die eines meiner wichtigsten Kriterien nicht erfüllte, um mich dann doch aus eben diesem Grund dagegen zu entscheiden. Ein solches Kriterium war, dass die Wohnung auf jeden Fall einen Balkon oder eine Terrasse haben muss. Nachdem wir viel Zeit investiert hatten und immer wieder Wohnungen anschauten die keinen Balkon hatten, sagte meine Freundin zu mir: „Der Balkon ist so wichtig für dich, dass deshalb auch die tollste Wohnung ohne Balkon nicht in Frage kommt. Dann lass uns doch ab heute keine Wohnungen mehr ohne Balkon anschauen“. Es war wichtig dieses Auswahlkriterium zu haben und auch danach auszuwählen, denn so konnte ich meine Kraft auf die Objekte konzentrieren, die wirklich meinen Erwartungen entsprachen.
An diese Begebenheit habe ich mich heute morgen erinnert, denn nun stehe ich wieder vor einer ähnlichen Entscheidung. Diesmal geht es nicht um eine Wohnung, sondern darum, einige Dinge in meinem Leben zu verändern. Und auch hier gibt es Ausschlusskriterien. Und doch ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich Kraft und Mühe darin investiere, mir über konkrete Möglichkeiten Gedanken zu machen, die unter eines der Ausschlusskriterien fallen.
Nun habe ich beschlossen, dass ich auch hier verantwortlich mit meinen Ressourcen umgehen will und diese Dinge anhand des Ausschlusskriteriums gleich in den gedanklichen „erledigt“-Korb lege. Dann kann ich die Kraft in die Dinge stecken, die tatsächlich in Frage kommen könnten.