{Advent} Akis Freudenfunken – eine kleine Geschichte

Aki ist ein Wirbelwind.

Voller Energie tanzt sie durchs Leben, immer mit offenen Augen für Inspiration und Freudenfunken – und sie findet sie auch, meistens. Am Wegesrand, in Gesprächen und mutmachenden Begegnungen, im Lachen, Lächeln oder Schmunzeln des Gegenübers, in Worten, Farben, Formen, Ideen, ….

Früh morgens, noch vor dem Aufstehen, hat sie bereits unzählige Ideen im Kopf, was sie mit diesem Tag alles anstellen kann. Meist viel zu viele Ideen für einen Tag, ja oft sogar für eine ganze Woche. Aki liebt es zu malen und zu schreiben und schon früh in ihrem Leben hat sie begonnen ihre Ideen festzuhalten, auf Blättern, in Heften, in Kladden, mit Buchstaben, Wörtern, Farben, Bildern. Viele ihrer Ideen hätte sie sonst schon lange vergessen.

Manchmal begegnet Aki auf ihrem Weg Menschen, die keine Freude sehen, sie manchmal gar nicht sehen wollen und sie auch nicht suchen. Wie gerne würde Aki ihnen etwas von ihrer Freude abgeben, hat sie doch so viel davon und ihren Freudetank füllt sie ja jeden Tag neu auf. Denn wenn man Freude teilt wird sie nicht weniger, sondern vervielfältigt sich auf wunderbare Weise.

Weil Aki diese Menschen liebt, bietet sie ihnen trotzdem freimütig von ihrer eigenen Freude an. Und manchmal springt tatsächlich ein Funke über, und die Freude im Leben des anderen wird neu angezündet. Aber immer wieder passiert es auch, dass Menschen nicht nur nichts von Akis Freude haben möchten, sondern versuchen diese aufzublasen – und manchmal haben sie das sogar geschafft. Dann fällt es Aki plötzlich schwer, jeden Tag neue Freude zu sammeln und ihr eigener Freudentank wird jeden Tag ein bisschen leerer.

In ihrer Liebe zu diesen Menschen hat Aki früher erst viel zu spät gemerkt, dass sie wieder einem Freudeausblaser begegnet war. Aber inzwischen hat sie gelernt achtsamer zu sein und diese Menschen früher zu erkennen. Wenn ihre Liebe so groß und ungeschützt ist, dass sie sich von anderen die Freude ausblasen lässt, hat sie nichts mehr für sich selbst übrig und auch nichts mehr für die, die sich von ihren Freudenfunken anstecken lassen wollen.

Es macht Aki zwar immer noch traurig, wenn sie jemandem begegnet, der keine Freude abhaben will. Aber nun bleibt sie bei diesen Menschen nicht mehr sitzen sondern steht auf, lässt ein paar Freudenfunken da und tanzt und wirbelt weiter.

Angelika Lindner, 2015

Von Angelika

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